Über RAVE
Die Forschungsinitiative zum ersten Offshore Windpark Projekt in Deutschland
Wir schreiben das Jahr 2006: 4 Jahre nach Veröffentlichung der Strategie der Bundesregierung zur Windenergienutzung auf See hat noch keine Windenergieanlage in Deutschland ‚nasse Füße‘ bekommen. Die Bundesregierung entscheidet, die Offshore Windenergie durch eine Forschungsinitiative und den Bau eines Offshore Testfeldes zu unterstützen: RAVE wird geboren.
Um die Offshore Windenergie in Deutschland voranzubringen, startet RAVE mit vier Zielstellungen:
- Nachweis der Offshore-Tauglichkeit der 5 MW-Anlagen
- Weiterentwicklung der Anlagentechnik
- Untersuchung offener Fragen zur Offshore-Windenergienutzung
- Ausbau des Forschungspotenzials in Deutschland
Diese Ziele wurden lange erreicht: Die 5 MW Anlageklasse dreht sich in einem großen Teil aller Offshore-Windparks. Die Anlagentechnik wurde entscheidend weiterentwickelt und inzwischen sind Prototypen mit bis zu 12 MW errichtet worden. Turbinen mit bis zu 15 MW sind in der Vorbereitung. In über 35 Forschungsprojekten wurden für verschiedenste offene Fragen der Offshore Windenergienutzung Wissen erarbeitet und Lösungen gefunden. Die Forschungslandschaft in Deutschland ist groß, vielfältig und international anerkannt.
Heute stehen neue Ziele im Fokus: Die Kostenreduzierung der Offshore Windenergie und die Reduzierung des technischen Risikos. Das rückt neue Forschungsfragen zu Themen wie Optimierung des Betriebs und der Zuverlässigkeit in den Vordergrund. Außerdem ermöglicht der gewaltige in RAVE gewonnene Datenschatz die Bearbeitung vieler grundlegender wissenschaftlicher Fragen.
Zeittafel
- 2002 Strategie der Bundesregierung zur Windenergienutzung auf See
- 2005 Die Offshore-Stiftung wird gegründet und erwirbt die Projektrechte für das Offshore-Testfeld
- 2006 Die Betreibergesellschaft DOTI wird von EWE, E.ON und Vattenfall gegründet
- 2007 Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) startet die Forschungsinitiative RAVE (Research at alpha ventus), erste RAVE-Projekte nehmen ihre Arbeit auf.
- 2008 Auftaktveranstaltung zur RAVE-Initiative. Planung der Messtechnik für die RAVE- Projekte beginnt. Der Offshore-Netzanschluss wird hergestellt und das Offshore-Umspannwerk wird errichtet.
- 2009 Alle 12 Offshore-WEA werden installiert. RAVE-Messsysteme für AREVA Wind M5000 werden in Betrieb genommen.
- 2010 Der Offshore Windpark alpha ventus wird offiziell eröffnet. RAVE-Messsysteme werden für REpower 5M in Betrieb genommen.
- 2011 RAVE Film veröffentlicht: ‘Forschung im Offshore Park – RAVE Research at alpha ventus’
- 2012 Erste Offshore R&D Konferenz, 7 Forschungsprojekte veröffentlichen ihre Ergebnisse
- 2015 Zweite Offshore R&D Konferenz, Veröffentlichung des RAVE-Buchs ‚Meer-Wind-Strom‘
- 2018 Dritte Offshore R&D Konferenz
- 2020 10 Jahre Betrieb von alpha ventus
Windpark Alpha Ventus
Erstes Deutsches Offshore-Testfeld
Das Offshore Testfeld alpha ventus wurde 2009 als erster deutscher Offshore Windpark in einer Küstenentfernung von 60km und Wassertiefe von 30m gebaut. Er besteht aus sechs Windenergieanlagen vom Typ 5M der Firma Senvion, sechs M5000 Anlagen von Adwen und einem Offshore Umspannwerk. Die Forschungsplattform FINO1 mit ihrem 100m hohen Messmast befindet sich in unmittelbarer Nähe westlich des Windparks.
RAVE – Koordination & Messungen
Organisation der Forschungszusammenarbeit am Testfeld alpha ventus & Zentrale Durchführung der Messungen im Rahmen der RAVE-Forschungsprojekte
Die Koordination der RAVE Forschung liegt in der Hand des Fraunhofer IWES. Dazu gehört die Abstimmung der vielfältigen Forschungsprojekte untereinander, aber insbesondere auch die Koordination der Forschung mit dem Windparkbetreiber und den Herstellern der Anlagen. In RAVE wird ein extrem umfangreiches Messprogramm für alle Forschungsprojekte durchgeführt. Insgesamt werden über 1200 Messkanäle aufgezeichnet, wobei die Durchführung aller Messungen zentral in der Hand des BSH liegt. Informationen über die vom BSH angewandte Datenqualitätskontrolle können Sie hier einsehen.
Partner
Die Partner von RAVE setzen sich zusammen aus den alpha ventus Partnern und den Partnern der Forschungsprojekte.
Für Errichtung, Bau und Betrieb des ersten deutschen Offshore Windparks sind folgende Partner verantwortlich: Errichtung und Betrieb liegt bei der Deutsche Offshore-Testfeld- und Infrastruktur GmbH & Co. KG (DOTI), ein Zusammenschluss aus EWE, RWE und Vattenfall. Als Hersteller der Windenergieanlagen ist heute SGRE (ehem. Senvion, REpower und Adwen, Multibrid bzw. Areva Wind) im Boot. Die Rechte an dem Windpark steuert die Deutsche Offshore-Stiftung bei.
Die im Rahmen der RAVE-Initiative durchgeführten Forschungsprojekte wurden und werden von insgesamt über 60 Partnern durchgeführt. Die RAVE-Initiative wird vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme koordiniert, die Messungen an alpha ventus verantwortet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Die größten Forschungspartner sind die Universitäten Hannover, Oldenburg und Stuttgart.
Die folgende Übersicht zeigt die RAVE Partner:
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
Bernhardt-Nocht-Straße 78
20359 Hamburg
ForWind - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
ForWind, Institut für Physik
Küpkersweg 70
26129 Oldenburg
Fraunhofer Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF)
Bartningstr. 47
64289 Darmstadt
Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM)
Wiener Straße 12
28359 Bremen
GL Garrad Hassan Deutschland GmbH (DNV-GL)
Sommerdeich 14b
25709 Kaiser-Wilhelm-Koog
Leibniz Universität Hannover
Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen
Nienburger Straße 4
30167 Hannover
Leibniz Universität Hannover
Institut für Baustoffe
Appelstraße 9A
30167 Hannover
Leibniz Universität Hannover
Institut für Geotechnik
Appelstraße 9A
30167 Hannover
Leibniz Universität Hannover
Institut für Stahlbau
Appelstraße 9A
30167 Hannover
Leibniz Universität Hannover
ForWind Institut für Statik und Dynamik
Appelstraße 9A
30167 Hannover
Universität Stuttgart
Institut für Flugmechanik und Flugregelung
Pfaffenwaldring 27
70569 Stuttgart
Universität Stuttgart
Institut für Flugzeugbau
Stuttgarter Lehrstuhl für Windenergie (SWE)
Allmandring 5B
70569 Stuttgart